Wir laden zum Orgel-Konzert „Ode an die Freude“ mit Werken von Johann Sebastian Bach,
Dietrich Buxtehude und anderen, die Andreas Merl auf der Sandtner-Orgel zu Gehör bringt.
An die Freude ist eines der berühmtesten Gedichte Friedrich Schillers. Die Ode entstand im
Sommer 1785 und wurde unter anderem von Ludwig van Beethoven im 4. Satz seiner 1824
uraufgeführten 9. Sinfonie vertont.
Die Ode an die Freude soll das Leitmotiv im Konzertprogramm von Andreas Merl sein. Sie
bringt das klassische Ideal einer Gesellschaft gleichberechtigter Menschen, die durch das
Band der Freude und der Freundschaft verbunden sind, zum Ausdruck. Diesem Anspruch
möchten auch die zu hörenden Musikstücke gerecht werden.
Die 1808 posthum veröffentlichte Variante des Gedichtes war um die letzte Strophe gekürzt
und zeigte eine andere Wortwahl in der ersten Strophe:
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elisium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische,
dein Heiligthum. Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng getheilt, Alle Menschen
werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.
In einem Brief an Christian Gottfried Körner schreibt Schiller am 21. Oktober 1800:
„Die Freude hingegen ist nach meinem jetzigen Gefühl durchaus fehlerhaft und ob sie sich
gleich durch ein gewißes Feuer der Empfindung empfiehlt, so ist sie doch ein schlechtes
Gedicht und bezeichnet eine Stufe der Bildung, die ich durchaus hinter mir lassen mußte um
etwas ordentliches hervorzubringen. Weil sie aber einem fehlerhaften Geschmack der Zeit
entgegenkam, so hat sie die Ehre erhalten, gewissermaaßen ein Volksgedicht zu werden.
Deine Neigung zu diesem Gedicht mag sich auf die Epoche seiner Entstehung gründen; aber
diese giebt ihm auch den einzigen Werth, den es hat, und auch nur für uns und nicht für die
Welt noch für die Dichtkunst.“
Dass Ludwig van Beethoven sich ausgerechnet in einer Zeit der politischen Restauration (im
Jahr 1824) entschloss, seine Neunte Symphonie mit einem Chorgesang mit Schillers Text
enden zu lassen, bewertet Aribert Reimann folgendermaßen:
„Nach all dem politischen Wirrwarr und den Schrecknissen der Zeit, die auch Beethoven
selbst erlebt hat, ist dieses Werk am Ende ein Appell, eine Sehnsucht nach Verbrüderung,
nach Freude und Jubel, nach der Utopie eines Weltfriedens, nach einer Welt ohne Kriege und
Zerstörung.“
Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns sehr
Veranstaltungsdatum
06.07.2025 - 15:30